Projekteinbettung
Gemäß den Möglichkeiten, außermusikalische Strukturen zu sonifizieren, existieren bereits unterschiedliche Experimente der musikalischen Umsetzung von DNA-Strukturen. Bei entsprechenden Recherchen fiel dabei auf, dass in deutschsprachigen Wissenschaftsraum bislang keine derartigen Versuche unternommen wurden. Ausgehend von den Begriffen »DNA and Music« und »Genes and Music« liefert die Suche im Internet unterschiedliche Aspekte von Vertonungen der DNA-Struktur; ihr Spektrum reicht von wissenschaftlich fundierten Herangehensweisen bis zu esoterisch angehauchten Mystifizieren und kommerziellen Sonifizierungs-Angeboten [Anmerkungen...].
Ein generelles Merkmal der recherchierten Vertonungen war ihr hermetischer Ansatz, der sowohl interaktive Aspekte wie auch eine detaillierte Darstellung der verwendeten Algorithmen vermissen lässt. Die klanglichen Umsetzungen sind statisch und rein auf Rezeption ausgelegt, theoretische Hinweise auf Interaktionsmöglichkeiten folgen keine praktisch erkennbaren Konsequenzen. Eine Erörterung des Bezugs zwischen den biologischen Vorgaben und dem klanglichen Resultat erschließt sich nicht, eine weiterführende aus den Strukturen abgeleitete musikalische Gestaltung ist nicht erkennbar. Genau diese Lücken[8] sollen mit dem angestrebten Projekt besetzt werden.
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[8] An dieser Stelle sich noch die biologischen Aspekte zu ergänzen.
Bestehende Arbeiten
- Recherche nach bereits existierenden akustischen Umsetzungen erfolgten bislang nur über das Internet; als Suchmaschine wurde Google verwendet
- eine Literaturrecherche steht noch aus
Suchbegriffe: »Genes and Music« bzw. »DNA and Music«
Genes and Music
- die Suche ergab 679.000 Einträge (Stand: 26.3.2008)
1. Eintrag: Gene Music and Sangen Studio
- http://www.toshima.ne.jp/~edogiku/
- arbeitet mit MIDI-Sequenzen (Tonhöhen-orientiertes Modell)
Klangfarben- und Tempoänderungen
- teilweise graphische Umsetzung
- Hinweis auf die Verwendung von MAX zur Umsetzung der DNA als »Auditory Display«
Hinweis auf die Manipulation der klanglichen Ausgabe
Hinweis auf die melodische Wahrnehmung von Sequenzen und den polyphonen Vergleich von zwei Sequenzen
- Seite macht einen seriösen Eindruck (Literaturverzeichnis nach weiterführenden Artikeln)
weiterführende Links sind vorhanden (müssten noch abgearbeitet werden)
2. Eintrag: The Music Of The Genes
- http://www.science-frontiers.com/sf046/sf046p08.htm
- Musik der Gene wird mit der Sphärenmusik (Planetenbahnen) verglichen
- weiter keine Angaben und Klangbeispiele gefunden
3. Eintrag: Gene2Music: Translation of Genes to Music
- http://www.mimg.ucla.edu/faculty/miller_jh/gene2music/home.html
- Versuch, Portein-Muster auditiv darzustellen
- Gedanken über Codierung, Links zu Vorarbeiten
macht einen wissenschaftlich fundierten Eindruck
4. Weitere Einträge
- heise online - Datenbank für ‘Gene der Musik’:
http://www.heise.de/newsticker/Datenbank-fuer-Gene-der-Musik--/meldung/18599
Hinweis auf das »Music Genome Project« (angelehnt an das »Human Genome Projekt« (http://www.ornl.gov/hgmis/project/about.html), das die Gene des Menschen kartiert) der kalifornische Firma Savage Beast Technologies (http://www.savagebeast.com/) zur Melodieanalyse
- Genetic Music Sourcepage
http://whozoo.org/mac/Music/Sources.htm
Verweis auf Douglas Hofstadter: Gödel, Escher, Bach (Kommentare zu Ähnlichkeiten zwischen Genen und Musik)
weitere interessante Informationen (Link nach »DNA Music Page at Algorithmic Arts« (http://www.algoart.com/web/music.htm) führt leider ins Leere)
DNA and Music
- die Suche ergab 2.040.000 Einträge (Stand: 26.3.2008)
1. Eintrag: DNA & Protein Music
- http://www.nslij-genetics.org/dnamusic/
- thematische Sammlung von Links
- wiederholter Hinweis auf Prof. Susumu Ohno
- Verweis auf Algorithmic Arts (http://www.algoart.com/) führt zum Ziel (siehe weitere Einträge)
2. Eintrag: Genetic Music: Music from DNA and protein sequences
- http://whozoo.org/mac/Music/
- Sammlung akustischer Umsetzungen von Protein-Sequenzen
3. Eintrag: Your DNA Song Ltd - (2007) - Stuart Mitchell
- http://www.tjmitchell.com/stuart/dna.html
- Angebot zur akustischen Umsetzung von DNA-Sequenzen
- interaktives Programm zur akustischen Umsetzung (Umsetzung leider nicht nachvollziehbar)
4. Eintrag: The Creators of DNA Activation Music
- http://www.visionarymusic.com/dna-research.html
- mystisch transzendentale Richtung
- gilt auch für www.dnamusic.com
Weitere Einträge
- Algorithmic Arts
http://www.algoart.com/ Anbieter von Software zur Umsetzung von Fraktalen, DNA, EEGs, EKGs und andere Datenalgorithmen in MIDI-Daten und Grafiken
u.a. Software zur Umwandlung des Textes einer DNA-Sequenz in eine MIDI-Datei (Bio2MIDI)
- PROM --- Protein Music Composer
http://amas.cz3.nus.edu.sg/music/composer.htm
über ein Formular kann ein Code eingegeben werden, automatisch wird eine MIDI-Datei erzeugt
die Ergebnisse klingen alle merkwürdig gleich
- ProteinMusic
http://sourceforge.net/project/showfiles.php?group_id=103521
Java-Applikation zur Erstellung von musikalischen DNA-Sequenzen
Verweis auf: Computational Biology - Applications - ProteinMusic (http://www.aber.ac.uk/~phiwww/pm/)
Weitere Ergebnisse
- Struktur der DNA in Musik umzusetzen existiert bereits seit den 1980er Jahren
- oft verknüpft mit biologischer Forschung
- durch Umsetzung in MIDI-Sequenzen und über das Internet kann auf diese Sonifizierungen weltweit zugegriffen werden
- MIDI-Übertragungen sind häufig anzutreffen
- weiter existieren Programme, die beliebige DNA-Sequenzen in Musik umsetzen
Algorithmen werden nicht genauen (oder gar nicht) erklärt
- Internet-Referenz für DNA-Strukturen:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/sites/entrez
Abgrenzung gegenüber diesen Vorarbeiten
- Forschungen in Deutschland?
müsste noch recherchiert werden
unsere Platzierung innerhalb der biologischen Forschung, der musikwissenschaftlichen Forschung, der musikalisch-künstlerischen Forschung und der Auditory-Display Forschung
- Interaktivität durch Eingabe von DNA-Strukturen und Ausgabe von MIDI-Dateien
- keine Interaktivität bei der klanglichen Umsetzung der Strukturen
- verwendete Algorithmen werden nicht offen gelegt
Erarbeitung von nachvollziehbaren Algorithmen
Veränderung der Algorithmen
eigene biologisch/musikalische Umsetzung der Strukturen mittels MAX
- klangliche Ausgabe der MIDI-Dateien mit einfachen GM-Klängen
klangliche Umsetzung mit Software-Synthesizern
Beeinflussung der Klangparameter durch die Strukturen
- Musikstile sehr einheitlich geprägt
Einbettung der strukturellen klanglichen Umsetzung in verschiedene Musikstile
- Vergleich unterschiedlicher DNA-Strukturen nur einmal erwähnt
Versuche eines akustischen Vergleiches von unterschiedlichen Strukturen
- keine erkennbaren pädagogischen Absichten
Erarbeiten von pädagogischen Ansätzen im Gebrauch und in der Weiterentwicklung der Umgebung
Annäherung von Natur- und Geisteswissenschaften
Musik in ihrer künstlerischen und funktionalen Funktion
- Installation als Touch-Panel-System in Schulen und entsprechenden Museen